Gewalt

VII. Teil: Krieg in der Ukraine – Europäische Gewalterfahrungen
Von: 
Jannes Bergmann/Wencke Meteling

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine erreichen uns täglich neue Bilder und Schilderungen von Gewaltakten, sie beherrschen die Medien und finden Eingang in persönliche Gespräche. Damit ist das Thema Krieg und die damit notwendigerweise einhergehende Gewalt plötzlich wieder sehr präsent in unserer Mitte, nachdem es vorher lange Zeit kaum oder nur am Rande Beachtung gefunden hat. Doch wie ist diese Gewalt einzuordnen und welche Rolle spielen historische Vorbedingungen? Im siebten Teil der Themenreihe „Krieg in der Ukraine“ äußert sich Prof. Dr. Jörg Baberowski zur Entwicklung der Gewalt in diesem Konflikt und der Bedeutung von Gewalterfahrungen in den Gesellschaften Europas. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin und forscht schwerpunktmäßig zur Geschichte Russlands, insbesondere des Stalinismus, sowie zu Theorien der Gewalt.

Interview
Erfahrung, Darstellung und Technik von Kriegsgewalt auf See, 1665–1783
Von: 
Sarah von Hagen
Willem van de Velde, der Jüngere, Gefecht während der Seeschlacht bei Kijkdiun (auch Seeschlacht von Texel, 21. August 1673), ca. 1675. Öl auf Leinwand, 114x183cm. SK-A-2393 Rijksmuseum Amsterdam, URL: http://hdl.handle.net/10934/RM0001.COLLECT.6379

Maritime Gewalt war ein wesentlicher Bestandteil der globalen europäischen Konflikte der zweiten Hälfte der Frühen Neuzeit. Mit einer Analyse ihrer spezifischen Signaturen liefert die Dissertation erstmals eine systematische Betrachtung der Kriegsgewalt auf See im langen 18. Jahrhundert.

Projektskizze
Über Austausch- und Wechselbeziehungen zwischen Militär, Staat und privaten Sicherheitsunternehmen nach 1918, 1945 und 1990
Von: 
Marcus Böick

Personelle Wechselverhältnisse und Transfers zwischen staatlichen Sicherheitskräften (Militär/Polizei) und privaten Sicherheitsfirmen werden bis in die Gegenwart immer wieder kontrovers diskutiert. Auch in zeithistorischer Perspektive scheint das kommerzielle „Bewachungsgewerbe“ vor allem für entlassene Soldaten und Polizisten ein wichtiger Arbeitgeber gewesen zu sein. Inwiefern diese „Gewalt-Experten“ nach den historischen Zäsuren von 1918, 1945 und 1990 im privaten Sicherheitsgewerbe ein berufliches Auskommen finden konnten, untersucht der vorliegende Beitrag.

Aufsatz
Annäherungen an das Simulationsspiel
Von: 
Josef Köstlbauer
Panzer General (SSI Mindscape, 1994)
Krieg und Spiel stehen in einem besonderen Verhältnis zueinander, und das nicht erst, seitdem Computerspiele Nachbildungen fiktiver und realer Schlachten von der Antike bis in die Gegenwart in unsere Wohnzimmer holen. Heute stellt sich vielmehr die Frage, ob diese Kriegsspiele, insbesondere solche, die im engeren Sinne als Simulationsspiele zu verstehen sind, nicht bereits solch einen Grad an Realitätsnähe erreicht haben, dass sie der Realität vorgreifen, statt sie ab- und nachbildend zu begleiten?
Aufsatz
Eine Einführung in den Themenschwerpunkt
Von: 
Martin Clauss/Martin Munke/Markus Pöhlmann
Panzer General (SSI Mindscape, 1994)
Die Aufsätze dieses Themenschwerpunkts gehen auf die Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte zurück, die vom 26. bis 28.11.2015 an der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt wurde. Kooperationspartner waren die dortige Professur Europa im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit und die Professur Medienpsychologie.
Aufsatz
Eine Konferenz des Deutschen Historischen Instituts Warschau mit dem Deutschen Komitee für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Kooperation mit der Universität Potsdam, 4.-6. Juni 2015 in Potsdam
Von: 
Dennis Werberg
Ein US-Soldat steckt im Rahmen des Massakers von My Lai (Vietnamkrieg) eine Hütte in Brand (16. März 1968)

Mit dem Ukrainekonflikt sind Krieg und kriegerische Gewalt nach Europa zurückgekehrt. Die durch die Medien verbreiteten Nachrichten von Gewaltakten, die von beiden Seiten verübt werden, lösen in den weitgehend gewaltlosen Gesellschaften des Westens Empörung und Bestürzung aus. Die Perzeption von Gewalt, aber auch deren Anwendung hängt dabei wesentlich von der Gewaltkultur in der Gesellschaft bzw. innerhalb eines ihrer Glieder, dem Militär ab. Doch kann überhaupt von nationalen oder regionalen Gewaltkulturen gesprochen werden?

Tagungsbericht
Von: 
Christian Huber
Jack Onkelbach in der Rolle von Jan van Werth

Der Begriff Militär – eine Chimäre des 19. Jahrhunderts, ein Staatsmythos? Die Identifikation mit dieser Begrifflichkeit generierte in den letzten beiden Jahrhunderten fast unweigerlich eine Vorstellungswelt, die an Siege oder Niederlagen des Militärs anknüpft. Hierbei versucht die new military history, durch mediale Bildgewalt entstandene Narrative mit Hilfe verschiedenster Quellenbestände zu entflechten.

Tagungsbericht

Japanische Besatzungspolitik in Südostasien; Der Zweite Weltkrieg im Asiatisch-Pazifischen Raum; Geschichte Japans (v.a. Geschichte des modernen Japan); Gewaltkultur; Kriegsgefangenschaft; Human Intelligence; Zwangsarbeit; Pearl Harbor